RMA steht für Return Merchandise Authorization oder Return Material Authorization. Dahinter steckt eine spezifische Kennziffer, die der Lieferant für retournierte Produkte vergibt, auch bekannt als Rücksendekennung. Diese Kennziffer dient dazu, dass der Verkäufer oder Lieferant die zurückgeschickte Ware rasch und korrekt zuweisen kann.
Das Warenwirtschaftssystem von SelectLine präsentiert nun ein neues Modul zur systematischen Rücksendeverwaltung. Mit dem in Version 13.2 eingeführten RMA-Modul können Retouren im SelectLine Warenwirtschaftssystem klar und transparent gehandhabt werden.
Inhaltsverzeichnis
Was verbirgt sich hinter einer RMA- oder Rücksendekennung?
Eine RMA-Kennziffer ist mehr als nur eine sequenzielle Zahlen- oder Buchstabenkombination. Sie verweist auf einen bestimmten Rücksendevorgang, der mit einem Kunden verknüpft ist und den gesamten Prozess einer Rücklieferung darstellt.
Wenn ein Kunde eine Ware zurückschicken möchte, sollte idealerweise im Voraus (spätestens jedoch bei Eintreffen der Retoure) ein RMA-Vorgang erstellt werden. Dieser Vorgang enthält neben Kundendaten und Produktinformationen auch Details zu den Gründen für die Rücksendung und zu vorherigen Dokumenten wie Bestellung, Lieferschein oder Rechnung.
Was leistet das RMA-Modul von SelectLine?
Das RMA-Modul von SelectLine ist für alle Benutzer von Interesse, die:
- Produkte geordnet retournieren,
- alle Schritte eines zurückgesandten Produkts nachverfolgen,
- Rücksendegründe und Prozesse dokumentieren und
- Auswertungen zu Anzahl und Gründen von Retouren vornehmen möchten.
Das Modul ist standardmäßig ab Version 13.2 verfügbar und kann pro Benutzer lizenziert werden.
Video zum RMA-Feature
Das Video gibt einen umfassenden Einblick in die Vorteile und Einsatzmöglichkeiten des Moduls.
Warum werden Produkte retourniert?
Diverse Ursachen können dazu führen, dass Artikel vom Kunden an den Lieferanten zurückgeschickt werden müssen.
Hier einige typische Szenarien:
- Die Lieferung enthält nicht die bestellte Ware.
- Der Kunde hat sich bei der Bestellung vertan oder die Ware entspricht nicht seinen Vorstellungen.
- Die Ware weist bereits bei der Anlieferung Mängel auf.
- Ein Defekt tritt während oder nach Ablauf der Gewährleistungsfrist auf.
In allen diesen Situationen ist es essentiell, die Retoure präzise zu erfassen und sie eindeutig dem entsprechenden Kunden, dem Artikel und gegebenenfalls dem dazugehörigen Lieferschein oder der vorangegangenen Rechnung zuzuordnen.
Wie funktioniert das SelectLine RMA-Modul?
Das lizenzierte RMA-Modul bietet eine eigene Benutzeroberfläche zur Verwaltung der Rücksendevorgänge. Die Benutzeroberfläche enthält alle notwendigen Informationen und Aktionen, die zur effizienten Bearbeitung von Retouren benötigt werden.
Funktionsweise des SelectLine RMA-Moduls
Das SelectLine RMA-Modul bietet eine spezialisierte Oberfläche für die Verwaltung von Rücksende- und Reklamationsfällen, oft als Return Merchandise Authorization (RMA) bezeichnet. Nachdem das RMA-Modul lizenziert wurde, erhalten Nutzer Zugriff auf einen spezifischen Dialog. Hier können RMA-Vorgänge komfortabel angelegt und nachträglich bearbeitet werden.
Im Hauptteil des RMA-Vorgangs wird die Adresse des Rücksenders notiert. Dies kann entweder eine manuell eingegebene Adresse sein, eine bereits bekannte Kundenadresse oder eine Adresse aus einem existierenden Beleg. An derselben Stelle lässt sich auch der aktuelle Status des RMA-Vorgangs bearbeiten und aktualisieren.
Artikel, die im Rahmen des RMA-Prozesses bearbeitet werden sollen, können manuell hinzugefügt oder aus einem Kundenbeleg importiert werden. Falls Artikel mit Serien- oder Chargennummern verknüpft sind, lassen sich diese Nummern im System hinterlegen. Sämtliche im RMA-Vorgang erfassten Artikel werden übersichtlich in einer Positionsliste dargestellt.
Anwender haben die Wahl zwischen unterschiedlichen Kontakt- und Belegaktionen, um den RMA-Vorgang effektiv zu bearbeiten. Auf der Hauptseite wirkt sich jede durchgeführte Aktion auf alle gelisteten Positionen im aktuellen RMA-Vorgang aus. Für spezifische Anpassungen bietet das System Detailseiten. Hier können einzelne Artikelpositionen genauer betrachtet und bearbeitet werden.
Jeder im RMA-Vorgang gelistete Artikel besitzt eine eigene Detailseite. Hier können zusätzliche Informationen wie Rücksendegrund, geplantes Vorgehen und individuelle Beschreibungen hinterlegt werden. Falls ein spezielles Lager für Retouren existiert, lässt sich dies auf der Detailseite entsprechend konfigurieren.
Ebenso finden sich hier Funktionen zur Ausführung von Kontakt- oder Belegaktionen für die jeweilige Artikelposition. Das ist besonders nützlich, wenn unterschiedliche Artikel unterschiedlich behandelt werden müssen. Ein integriertes Historien-Feature dokumentiert alle Aktionen, die im Zusammenhang mit einer Artikelposition durchgeführt wurden. Doppelklicks auf einzelne Einträge in der Historie ermöglichen den schnellen Zugriff auf zugehörige Belege oder Journaleinträge.
Belegverwaltung im RMA-Modul
Das RMA-Modul nutzt die in der Warenwirtschaft vorhandene Belegkette. Das bedeutet, dass aus einem RMA-Vorgang heraus direkt auf alle zugehörigen Belege zugegriffen werden kann.
Abhängig vom jeweiligen Lager- oder Umsatzkennzeichen eines Belegtyps können unterschiedliche Belege für die Belegaktionen verwendet werden. Dies schließt auch selbstdefinierte Belege mit ein.
Auswertungen und Historie
Für eine effiziente Analyse bringt das RMA-Modul zwei standardisierte Auswertungen mit: eine jährliche Übersicht, aufgeschlüsselt nach Monaten, sowie eine Artikelübersicht für einen definierten Zeitraum. Diese Auswertungen können nach verschiedenen Kriterien wie Artikel, Kunde, Status, Rücksendegrund und Vorgehen gefiltert werden. Mit aktiviertem RMA-Modul erscheint in den Dialogen von Artikeln, Kunden und Lieferanten zusätzlich ein Historien-Eintrag zum RMA. Dieser Eintrag gibt Auskunft über relevante RMA-Informationen.
Individualisierungsmöglichkeiten
Das RMA-Modul stellt standardmäßig einen exemplarischen Workflow für RMA-Vorgänge zur Verfügung. Dieser kann in den Mandanteneinstellungen individualisiert werden. Sollte der Standardumfang nicht ausreichen, besteht die Möglichkeit, das System durch einen SelectLine Fachhändler zu erweitern und weiter anzupassen.
Verwaltung von Status, Rücksendegrund und Vorgehen
Anwender können beliebig viele Einträge definieren, die im RMA-Prozess zur Auswahl stehen. Jeder Status verfügt über eine Option, die bestimmt, ob er einen RMA-Vorgang als abgeschlossen kennzeichnet. Falls ja, generiert das System beim Bearbeiten dieses Status eine Warnmeldung.
Kontaktaktionen
Kontaktaktionen dienen dazu, spezifische Einträge in der Historie einer RMA-Position zu erstellen. Zugehörige Druckvorlagen ermöglichen das Generieren von Dokumenten, wie z.B. einem RMA-Begleitschein, der Artikel während einer Reparatur markiert.
Anpassung von Belegzuordnungen
Unter den Kategorien Eingang, Ausgang und Extern können Belegaktionen individuell benannt und sortiert werden. Der zugeordnete Belegtyp kann frei gewählt werden, solange dieser bestimmten Kriterien entspricht. Dies betrifft insbesondere Lager- und Umsatzkennzeichen. Bei der Erstellung eines Beleges aus der RMA-Verwaltung heraus können auch individuelle Kommentarzeilen hinzugefügt werden.
Dieser detaillierte Überblick zeigt, dass das SelectLine RMA-Modul eine umfangreiche und flexible Lösung für die Verwaltung von RMA-Prozessen bietet. Es kombiniert praktische Funktionen mit Anpassungsmöglichkeiten, um den spezifischen Anforderungen eines Unternehmens gerecht zu werden.
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